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Erste - EDV - Hilfe
Rolf Demuth bringt Computer & Co. zum laufen.
82.20
lch bin der, der alles repariert und wieder in Gang bringt, was Computer heißt, erzählt Rolf Demuth. Mit seinem EDV-Service Demuth hat er sich 2015 selbstständig gemacht und bringt seither Computer, Handys, Tablets und Drucker für gewerbliche und private Kunden auf Vordermann und Internet-Zugänge zum Laufen. Mit seiner Selbstständigkeit startete Rolf Demuth in Achim, hat aber nach seinem Umzug nach Martfeld auch hier vor Ort schon Kunden für seine Dienste gewonnen. Der Experte kennt das A und O für jeden PC-Nutzer. Datensicherung ist wichtig. lm Ernstfall versuche er dann noch zu retten, was noch zu retten sei. In Martfeld gefällt es ihm gut: Hier gibt es noch eine richtige Dorfgemeinschaft, das war das ausschlaggebende Kriterium für mich, erzählt er. Für ihn steht fest: Hier möchte ich bleiben. Sein Wissen will der erfahrene Fachinformatiker für Systemintegration gerne weitergeben. Wenn sich ein paar Leute zusammenfinden, würde ich auch hier gerne Computerschulungen geben zum Beispiel für ältere Menschen oder Leute mit ganz speziellen Fragen. Zu erreichen ist Rolf Demuth per E-Mail an kontakt@edv-demuth de oder unter der Tel. 04255/2199999
Buntes Ertefest-Programm
82.12
Der Plan für das erste Erntefest Martfeld nach der Corona-Pandemie steht. Am Sonntag, 24.September, wird es auf dem Hof von Jürgen Hanfeld oder auch bei (Westermanns Mathilde) stattfinden. Dafür hat sich das Organisations-Team unter dem Dach des Heimat- und Verschönerungsvereins (HW) Martfeld als neu gegründete Sparte Erntefest mächtig ins Zeug gelegt. Los geht es um 12 Uhr: Dann sammeln sich die Erntewagen auf dem Schulhof. Um 12.30 Uhr beginnt der Umzug mit musikalischer Begleitung. Dafür sorgen der Musikzug der Grafenstadt Hoya und die Samba-Gruppe Ovos di Campo. Um 15 Uhr treffen die Wagen auf dem Festplatz ein. Das Erntegebet, eine Vorführung der Schulkinder, Reden von Bürgermeister Michael Albers und Prädikant Michael Krzikalle und der Gesang der Martfelder Chöre Füllhorn und Projektchor sind dann geplant. Die Kaffee-Mühle des HVV sorgt für Kaffee, Kuchen und Eis. Ralf Borcherding tischt deftige Leckereien auf. Die Kinder erwartet eine Hüpfburg, das JuHaMa und die Pfadfinder vom Stamm Rotmilan locken ebenfalls mit Spielen. Zum Tanz spielt Sound of Weyhe und am Abend sorgt DJ Jonas Behling ab 19 Uhr für Stimmung. Um das Erntefest auf die Beine zu stellen, sind einige Spendengelder geflossen, die Erntefestkasse freut sich aber nach wie vor über eine Geldspritze auf das Konto DE06 29151700 1011798277.
Plattenakrobaten hoben ab.
82.12
Die jungen Tischtennisspieler hielten neulich ausnahmsweise Abstand von der Platte und machten stattdessen einen Ausflug in den Magic Park Verden. Dort hatte der Nachwuchs seinen Spaß. Besonders gut angenommen haben die Sprösslinge die Wildwasserbahn, doch die allergrößte Aufmerksamkeit bei den Mädchen und Jungen bekam der Fallturm. Bemerkenswert, dass der ein oder andere dabei in der Gruppe seine Höhenangst überwunden hat. Auch aus pädagogischer Sicht ist die Förderung des Zusammenhaltes in der Gruppe sinnvoll. Wir freuen uns schon auf den nächsten gemeinsam Ausflug, sagte Jan-Christoph Menke. Ab sofort läuft donnerstags um 17 Uhr der Anfängerkurs Tischtennis und die sieben koordinativen Fähigkeiten und montags um 17.30 Uhr mit Ran an die Platte der Kurs für die Fortgeschrittenen. Vor dem Ausflug in den Magic Parcfand im Gasthaus Zur Post in Kleinenborstel die Spartenversammlung statt. Beratschlagt wurde über die Anzahl der künftigen Mannschaften, wobei sich im Laufe der Diskussion erfreulicherweise herauskristallisierte, dass in der aktuellen Saison wieder vier Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen. Ebenso stand die Altpapiersammlung im Fokus der Zusammenkunft. Diese wird zum Jahresende seitens der Plattenakrobaten eingestellt, da durch die Altersstruktur diese Aufgabe kaum noch adäquat erfüllt werden kann und der Nachwuchs noch zu jung hierfür ist in ihren Ämtern bestätigt wurden Bernd Wedemeyer als Vereinsadminstrator und Jan-Christoph Menke als Spartenleiter.
Jan-Christoph Menke
Neues vom Buole Club
82.17
Unter dem Motto viele H&aml;nde, schnelles Ende trafen sich zum Saisonstart 15 Mitglieder des Bouleclubs zum Frühjahrsputz. Der Rasen wurde gemäht, Unkraut entfernt, Büsche beschnitten und vieles mehr. Nach getaner Arbeit gab es eine ausgiebige Brotzeit. Es hat allen viel Spaß gemacht, und der Erfolg war sichtbar. Danach wurden noch ein paar Kugeln gerollt. lm Rahmen des Partnerschaftsaustauschs fand dann das Turnier gegen unsere Freunde aus La Bazoge statt. Nach einem spannenden Finale ging der Pokal nach langer Zeit mal wieder nach Frankreich. Herzlichen Glückwunsch dem verdienten Sieger Jean Michel Pioger. Gabi Bernhardt erreichte Platz zwei, dahinter war auf dem dritten Platz Rainer Remers, beide vom Bouleclub im HVV Martfeld. Bei der Vereinsmeisterschaft in Syke konnte Gabi Bernhardt aus Martfeld den ersten Platz erreichen, gefolgt von Alfred Kastens aus Leeste und Annette Bauer aus Martfeld. Im Rahmen der Ferienkiste waren neun Kinder bei uns zu Gast (Bild). Es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist geplant.
Wer gerne mal schnuppern möchte, findet uns mittwochs und samstags ab 14.30 Uhr auf dem Bouleplatz neben dem Tennisheim. Kugeln sind ausreichend vorhanden. Wir freuen uns auf euch!
Hans-Hermann Bauer
Einmal auf die Dezimalwaage
Fehsenfeldsche Mühle öffnet ihre Türen
82.17
Tradition ist, wenn der Veranstaltungsausschuss des HVV am zweiten Sonntag im Oktober von 11 bis 17 Uhr in die Fehsenfeldsche Mühle einlädt. Dieses Jahr fällt der Termin auf den 8. Oktober.
Freizeitmüller Dietmar Eils vom Ausschuss für Mühlentechnik und sein Team bieten einmal mehr Führungen in der Zeit von 11 bis 17 Uhr an. Geschichtlich gesehen ist es schon verwunderlich. dass es vor über 100 Jahren sage und schreibe drei Windmühlen in Martfeld gab. Warum die Bauern damals unzufrieden waren und wie sie sich am 15. Januar 1870 zur Interessengemeinschaft zusammenschlossen, um dann im Jahr 1871 die Fehsenfeldsche Mühle zu bauen, erzählt Dietmars Eíls seinen Gästen am Sonntag bestimmt gerne. Wer es noch nicht ausprobiert hat, der sollte es sich an diesem Tag nicht entgehen lassen, da wo sonst die Getreidesäcke verwogen wurden, sich auf die Dezimalwaage zustellen und wiegen zu lassen. Tradition hat es am Samtgemeindemühlentag auch, dass immer etwas Leckeres angeboten wird. Die Gäste werden mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen verwöhnt.
Ab auf die Bühne
Kinder- und Jugendtheater kommt in Martfeld an
82.19
Drei, zwei, eins - los: Das Publikum ruft laut, und die Tür zum Gemeindesaal im (Dörpshus) auf Kirstein's Hoff öffnet sich. Herein kommen Kinder und Jugendliche in fantasievollen Kostuuml;men, die gemeinsam ihr erstes Stück Abenteuer in der Welt der Gefühle auf die Bühne bringen wollen.
Auch für uns war das letzte halbe Jahr eine Reise. Wir sind gespannt, wie das Stück seinen Weg nimmt, sagt Theaterpädagogin Carolin Rühe vor Beginn der Aufführung. Wir wollen zeigen, was bis heute entstanden ist. Und das ist allerhand. Selbstbewusst treten die Sechs- bis 15-Jährigen auf die Bühne, aus anfänglich oft dünnen und zurückhaltenden Stimmen sind mutige und energische geworden. Wer schon einmal zuvor eine der Proben besucht hat, merkt schnell: Hier hat sich einiges getan, eine richtige Kinder- und Jugendtheatergruppe ist entstanden. die das mag, was sie tut. Alle haben sich in ihre Rollen eingefunden und gelernt, wie sie Gefühle auf die Bühne bringen. lm Fokus des Stücks steht die Suche nach glückbringenden Eigenschaften wie Freude, Liebe, Humor und Zufriedenheit. Die sind den Kindern abhanden gekommen, bis ihnen die gute Idee auf die Sprünge hilft, die wie eine Fee aussieht. Die Kinder suchen die Freude im Land der Trauer. Seht mal da, die Ratte auf der Matte im Land der Unzufriedenheit. Sie sieht zufrieden aus - sie hat die Zufriedenheit, stellen sie fest, tricksen die Ratte aus und nehmen die Zufriedenheit wieder mit. Dann geht die Suche nach der Liebe weiter. Die finden sie im Land der Gewalt. Auf der Bühne mimen sie richtige Kämpfe und liefern sich kleine Wortgefechte. Bei textlichen Hängern hilft ihnen Heidi Kasper, die gemeinsam mit Carolin Rühe an der Umsetzung gearbeitet hat. Das Publikum spendiert den Akteurinnen und Akteuren immer wieder viel Szenenapplaus. Das gesamte Projekt wurde über das niedersächsischen Aktionsprogramm Startklar in die Zukunft und mit Unterstützung der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung in Niedersachsen gefördert und vom Förderverein Kirstein's Hoff getragen.
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Martfeld fährt gemeinsam Rad
Am 1.Oktober treten alle in die Pedale
82.26
Am 1. Oktober treten alle in die Pedale Bereits vor längerer Zeit haben Vertreter verschiedener Martfelder Vereine zusammengesessen. Dabei ist die Idee entstanden, nach vielen Jahren endlich wieder eine gemeinsame Fahrradtour für alle Martfelderinnen und Martfelder anzubieten. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen sind alle Interessierten eingeladen, sich am Sonntag, 1. Oktober, um 14 Uhr an der Friedhofskapelle in Martfeld zu treffen und gemeinsam Wege in und um Martfeld herum zu erkunden. Wir wollen dabei die im Rahmen der Flurbereinigung in Hustedt erneuerten Wege befahren und dann gegen 15.30 Uhr eine gemütliche Kaffeepause am DGH Alte Schule in Hustedt einlegen. Wir werden Touren mit unterschiedlichen Längen vorbereiten, so dass auch Familien mit Kindern oder Kurzstrecken-Radler problemlos teilnehmen können. Anschlie&slig;end radeln alle weiter, um dann gegen 17.45 Uhr erneut am DGH in Hustedt anzukommen. Wer Lust hat, kann ab 18 Uhr an dem Gottesdienst zum Erntedankfest im DGH mit anschließendem Grillen teilnehmen. Alle anderen fahren von hier aus wieder zurück nach Hause. Eine Anmeldung für die Fahrradtour ist nicht erforderlich. Alle Teilnehmenden sorgen bitte für Verkehrssichere Fahrräder und Getränke für unterwegs. Sollte es noch Fragen geben, beantworten diese gerne Krimhild Wulf (Tel. 513) oder Marion Hoffmann (Tel. 1344).
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Eine Legende geht in Rente
Tilmann Ehrenberg war 30 Jahre Lehrer an der Grundschule
82.25
Tilmann Ehrenberg ist in Pension gegangen. Der bis dahin dienstälteste Lehrer an der Grundschule Martfeld guckte aber nach den Sommerferien doch schon ein paar Male an seiner alten Wirkungsstätte vorbei. Das freute vor allem die Grundschulkinder, bei denen er genauso beliebt war wie bei Eltern und in seinem Kollegium.
30 Jahre lang hat Tilman Ehrenberg an der Grundschule unterrichtet. Hinter seinem Rücken hatten Kollegium, Eltern, Kinder und viele Ehemalige Geschenke, Aufführungen und Reden für das Sommerfest organisiert. Zunächst chauffierte Hausmeister Gerd Engelmann den angehenden Pensionär auf einem geschmückten Wagen durch den Ort, überall standen Menschen und winkten ihm zu. An der Schule angekommen, stand gefühlt das gesamte Dorf Spalier. Du warst der Fels in der Brandung. Es war uns ein Fest. Wir werden dich sehr vermissen, würdigte Schulleiterin Ines Aklnyemi-Kohlmann ihren Kollegen, der auf dem Schulhof von den Kindern dicht umringt wurde. Gerne lassen wir im Lehrerzimmer einen Stuhl für dich frei, sagte sie augenzwinkernd.
Das Werder-Lied sangen alle gemeinsam mit einem eigens auf den erklärten Werder Fan umgedichteten Text. Grandios auch der Auftritt seiner ehemaligen Klassen: DerJahrgang 2013 erinnerte sich noch gut an die Qualitäten seines Klassenlehrers: Du warst Streitschlichter, Kummerkasten und Lehrer, erzählte Fenja Barwig. Du warst vier Jahre ein fester Bestandteil unserer Kindheit. Dann trat die 1b von 1999 auf und Lukas Bracht schmunzelte: lhr seht, bei mir ist es etwas länger her. Er und seine Mitschüler hatten in alten Unterlagen gestöbert, die Klasse von einst ausfindig gemacht, und sie schenkten Tilman Ehrenberg ein Buch mit Steckbriefen, einer alten Telefonkette und einem Stundenplan. Und noch eine Klasse war dabei: Die von 1995. Das war mein erster, richtiger Jahrgang, sagte Tilman Ehrenberg. Ich stand unter Dauerschock und war einfach nur überwältigt“, erzählt er am Tag danach. Als 36-jähriger Lehrer kam er nach Martfeld und entschied: Hier bleibe ich. Im letzten Jahr dachte er kurz über den Ruhestand nach, fragte sich dann aber selbst: Geht's dir gut? Die Frage bejahte er für sich und wurde noch einmal Klassenlehrer der ersten Klasse.
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Weinkaufbrief und Rechnungsbuch
Alte Familiendokumente geben Geheimnisse preis
82.22
Vor über zwanzig Jahren schrieb ich für die Ausgabe Nr. 19 im April 2002 meinen ersten Historischen Artikel über die Familie Meyer auf dem Martfelder Jagdmeierhof. Wer konnte damals ahnen, dass ich bis heute der Martfeld Live treu geblieben bin und seit dem noch unzählige weitere Texte verfasst habe. Da mir aber doch langsam die Themen ausgehen, habe ich beschlossen, mich vom Artikelschreiben vorerst zurück zu ziehen. Sollten mir wieder interessante Hintergründe einfallen, werde ich natürlich unregelmäßig weitere Texte verfassen.
Um nun den vorläufigen Abschluss mit einem würdigen Thema auszuschmücken, habe ich mir gedacht, den Bogen zum ersten Artikel zu schlagen. Warum nicht damit enden, womit man begonnen hat? Um nicht bereits Geschriebenes zu wiederholen, möchte ich hier alte Dokumente darstellen, die sich bei den einzelnen Vertretern der Familie Meyer befinden. Dafür durfte ich bei Rennig Söffker in Martfeld und Renate von Eickstedt-Bosse in Barme die Privatarchive einsehen. Hierfür noch einmal meinen herzlichen Dank.
Beginnen möchte ich mit einem Weinkaufbrief von 1709, der sich bei Rennig Söffker befindet. Mit Weinkauf wurde bis ins frühe 19. Jahrhundert eine Hofübernahmegebühr bezeichnet, die bei der übernahme eines Meierhofes vom neuen Hofinhaber an den Grundherrn zu zahlen war. Dies war meist dann der Fall, wenn der neue Wirt heiratete und dem Hof vorstand. ln einigen wenigen Fällen jedoch wurde der Weinkauf auch erst Jahre später entrichtet, wenn der alte Wirt die Bewirtschaftung vorher noch nicht abgegeben hatte. Mit deren Bezahlung wurde ein Meier üblicherweise stillschweigend mit dem Hof bemeiert. Die Höhe des Weinkaufes wurde nach der Größe des Hofes und dessen Inventar bestimmt. Das Wort heißt ursprünglich niederdeutsch Winkop. ln der ersten Silbe steckt der Begriff Gewinn mit der Bedeutung Nutzungsrecht an Grund und Boden erwerben. Später wurde das win von Amtsleuten, die des Niederdeutschen unkundig waren, als wien verstanden und mit Wein ins Hochdeutsche übertragen.
Der Grund für die Ausstellung des vorgenannten Weinkaufbriefes war die Heirat des Vollmeiers Rennig Meyer (1683-1750) am 27. November 1708 mit Meimrich Niemann (1687-1755) vom Vollmeierhof Nr. 2 in Uenzen. Rennigs gleichnamiger Vater wird da sicherlich noch gelebt haben. 1709 finden wir in einem Rechnungsbuch im Privatarchiv von Renate von Eickstedt-Bosse - hierauf kommen wir später noch zurück eine Aufstellung von neunundsechzig geschorenen Schafen und neunzehn Lämmern. Hierbei ist explizit vermerkt, dass die Schafe der Söhne Anthon Günther und Rennig nicht mit aufgeführt seien, in den späteren Aufzeichnungen kann wegen der Namensgleichheit nicht zwischen Vater und Sohn unterschieden werden.
Doch kommen wir zurück auf diesen Weinkaufbrief. Darin wird vom Hoyaer Amtmann Eberhard Juxberg und seinem Amtsschreiber Conrad Scheele vermerkt, dass Rennig Meyer und Meimrich Niemann den in Martfeld gelegenen Meierhof annehmen und den Korn- und Schmalzehnten von der Hustedter Bauerschaft einziehen durften. Daneben stand ihnen der Zinsroggen von Eler Brinckman, Diederich Dicking und Reineke Huestete zu. Spann- und Handdienste hatten Peter Feldbusch, Dietrich Meyer, Rendig Köster, Heinrich von Hollen und Johan Köster zu leisten. Für die Entgegennahme dieser Leistungen hatten Rennig Meyer und seine Frau dem Amt 30 Reichstaler zu zahlen. Ohne Zustimmung des Amtes Hoya durfte vom Meierhof auß,erdem nichts versetzt, verpfändet oder veräußert werden. Diese übersichtlich aufgeführten Rechte und Pflichten sind im abgebildeten Weinkaufbrief im damaligen Sprachgebrauch niedergeschrieben worden. Erwähnenswert ist dabei noch, dass sich auch das Amtssiegel des damaligen Amtes Hoya noch im einwandfreien Zustand daran befindet.
ln einem weiteren Weinkaufbrief vom 20. Mai 1752 wurden dem Sohn Rendig Meyer (1724- 1792) nach seiner Heirat mit Anne Margarethe Clüver (1732-1783) aus Magelsen, die bereits am 15. November 1750 stattfand, die gleichen Rechte und Pflichten eingeräumt. Selbst die Gebühr von 30 Reichstalern hatte sich in dreiundvierzig Jahren nicht geändert! lm Privatarchiv von Renate von Eickstedt-Bosse in Barme befindet sich ein Rechnungsbuch von der Familie Meyer, dessen Eintragungen Jakobi (25. Juli) 1674 beginnen. Hierin sind Gelder aufgeführt die von Mitgliedern der Familie zu erwarten bzw. zu zahlen waren. So gibt es Aufzeichnung über zu zahlende Brautschätze für ausgeheiratete Kinder, Zahlungen an verschiedene Schäfer für deren Scherarbeiten oder für die Lieferung von Schafen. Dies gibt uns beispielsweise Einsicht in die Wirtschaftszahlen über die Schafzucht. So hat der Schäfer Hinrich Meyer 1711 dreiundneunzig Schafe geschoren. Und dies waren nur diejenigen des Wirtes Rennig Meyer. Seine Mutter hatte noch eigene Schafe. 1682 waren es sogar 105 Schafe und 29 Lämmer.
In den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts hat man auch etwas Geld verliehen. So 1700 an Rendig Freese in Eitzendorf, 1702 an Reincke Stemecke und Johan Borman, wohl aus Martfeld bzw. Hustedt. Aufgezeichnet wurden - wie bereits kurz erwähnt - auch zu zahlende Brautschätze. So auch von 1674 bis 1688 für einen auszusteuernden Bruder namens Marten Meyer. Im ersten Jahr wurden ihm zugesagt, dass er 180 Reichstaler, zwei Pferde, sieben alte Fohlen, zwei Kühe, vier Rinder, 4 Molt Korn (je zur Hälfte Hafer und Roggen) und dreizehn Schweine erhalten würde.
Es ist daher davon auszugehen, dass er in diesem Jahr auch geheiratet hat. Hiervon erhielt er sofort 50 Taler, ein Pferd, ein altes Fohlen, eine Kuh, zwei Rinder, 2 Molt Roggen und 2 Molt Hafer und acht Schweine. Am 22. Dezember 1678 folgten dann 20 Taler und eine weitere Kuh. Zu Pfingsten 1680 kamen noch 20 Taler und ein Ochsen hinzu. Drei Jahre später erhielt Marten noch einmal 18 Taler, ein Rind und fünf Schweine. 1684 waren es noch einmal 17 Taler und 54 Grote, 1/2 Molt Roggen, zwei Schweine und ein Pferd, 1685 dann 11 Taler und 54 Grote und 1686 schließlich 1 Taler und 54 Grote. 1687 und 1688 kamen die letzten Zahlungen in Form von 1 1/2 Molt Roggen und 5 Taler hinzu. Neben diesem geldwirtschaftlichen Teil im Rechnungsbuch sind aber auch familienkundliche Eintragungen vorgenommen worden, die vor allem vor dem Einsetzen der Martfelder Kirchenbücher von großer Bedeutung sind.
1670 heiratete Rendig Meyer Margarete Koldehofe aus Niederboyen. Dieser Rendig begann dann vier Jahre später mit dem Anlegen dieses Rechnungsbuches. 1676 notierte er die Namen und Taufpaten seiner ersten drei Kinder. Dies waren die drei Töchter Becke, Gesche und Anne Margrete. Später kamen noch der Sohn Wilcken (1678), die Tochter Anne Gesche (1680) und die beiden Zwillingssöhne Anthon Günter und Rennig (1683) hinzu. Gesche und Wilcken sind früh verstorben, bei der Tochter Anne Gesche hatte der Vater das Sterbejahr 1686 notiert. Als Taufpaten finden wir beispielsweise Verwandte wie die Familie Kuhlenkamp aus Uenzen oder die Familie Böckmann in Schweringen, gute Bekannte wie Johan Suhr aus Barme oder Jacob Schüneman aus Stedorf, Amtspersonen wie die Martfelder Pastorenfrau oder den Amtmann in Hoya oder auch Nachbarn, als da wären Reimer Heins, Anna Bringman, Hinrich Honfelt oder Heinrich Peper. Bei sieben Kindern kommen wir nach den Aufzeichnungen auf insgesamt neunundvierzig Paten! Bisher konnten als Herkunftsorte dieser Personen neben Martfeld noch Barme, Stedorf, Schweringen, Uenzen, Magelsen, Bremen, Hoya, Nenndorf, Bruchhöfen und Oiste nachgewiesen werden. Zur damaligen Zeit ein recht hoher Wirkungskreis.
Dar¨ber hinaus können wir durch Bestätigungen, dass die Brautschätze als Aussteuer vollständig geleistet wurden, eheliche Verbindungen nachvollziehen, die sonst nirgends vermerkt sind. Weder in amtlichen Akten noch in Kirchenbüchern. So wissen wir hierdurch, dass die obige dritte Tochter Anne Margrete Meyer später den Vollmeier Friederich Johann Duve in Duddenhausen ehelichte. Auch die Heirat der ältesten Tochter Margrete Meyer aus der Ehe des Sohnes Rennig mit Meimrich Niemann ist in keinem Kirchenbuch zu finden.
Erst durch einen Textbeitrag im Rechnungsbuch von 1760 finden wir ihren Ehemann Henrich Meyer, der auf einem Vollmeierhof in Werder bei Lunsen wirtschaftete. In solchen alten Rechnungsbüchern finden sich nicht nur wichtige Hinweise für Genealogen, sondern sie sind vor allem auch Zeugnisse des damaligen Alltags. Solche Unterlagen werden sicherlich noch in dem einen oder anderen Haushalt zu finden sein. Vielleicht werden deren Geheimnisse irgendwann auch gelüftet sein.
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82.16
Viele Feiern und Sitzungen haben seit der Eröffnung im vergangenen Jahr schon im Dörpshus, in Martfelds neuer Dorfmitte auf Kirstein's Hoff stattgefunden, das Dörpscafe öffnet überdies einmal im Monat. Aber da sei noch Luft nach oben, findet Heiner Rahlmann, Vorsitzender des Fördervereins Kirstein's Hoff.
Der Verein und sein Beirat haben es sich zur Aufgabe gemacht, Leben in das Dorfgemeinschafts und Mehrgenerationenhaus zu bringen und damit einen zentralen Anlaufpunkt für unterschiedliche Gruppen und ihre Anliegen zu schaffen. Wir würden uns noch mehr Gruppen wünschen, die den Sitzungs- und den Mehrgeneratione nutzen, sagt Heiner Rahlmann. Ob zum Karten- oder Bingo-Spielen, ob Angebote für jüngere oder ältere Menschen: Den ldeen sind keine Grenzen gesetzt. Die Räume könnten dann auch unter Umständen genutzt werden, ohne dass eine Raummiete fällig werde, sagt Heiner Rahlmann. Wer Ideen hat, kann sich gerne an ihn wenden (Tel. 04255/1308). Das gilt auch für den Gemeindesaal: Dieser kann für Feiern gemietet werden. Die Servicekräfte stellt der Verein, das Catering kann man extern bestellen oder über das Restaurant LiCa organisieren, das seinen Platz ebenfalls im Dörpshus hat.
Es ist auch möglich, im Gemeindesaal Beerdigungscafes abzuhalten, unterstreicht Heiner Rahlmann. Raumbuchungen nimmt der Förderverein unter der E-Mail-Adresse terminanfragen@doerpshus-martfeld.de entgegen.
Dass sich der Förderverein Kirstein's Hoff vielfältig engagiert und offen für Neues ist, macht der Einsatz für das Kinder und Jugendtheater Abenteuer in der Welt der Gefühle deutlich, das Carolin Rühe und Heidi Kasper seit Anfang des Jahres gestaltet haben. Das gesamte Projekt wurde über das niedersächsischen Aktionsprogramm Startklar in die Zukunft und mit Unterstützung der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung in Niedersachsen gefördert und vom Förderverein Kirsteins Hoff getragen. Ein wichtiges Projekt, das im Herbst seine Fortsetzung finden soll.
Zudem sucht der Förderverein Kirchsteins Hoff jemanden, der Lust hat. die Veranstaltungen des Vereins im Bild festzuhalten und kurze Berichte für die sozialen Medien zu verfassen. Wer Lust hat, kann sich bei Heiner Rahlmann melden . Tel. 04255/1308).
Bei geradezu tropischen Temperaturen richtete der Förderverein Kirstein's Hoff auf den Innenhof von Kirstein's Hoff erneut das Dörpsfest aus. Bei Kaffee und Kuchen genossen gerade die älteren Gäste am Nachmittag die Klänge von Stegi's Happy Polka. Für die Jüngsten gab es eine Hüpfburg. Kinderschminken und ein Glücksrad, mit dessen Hilfe sie sich kleine Preise erdrehen konnten. Am Abend sorgte das Pop Akustik - Duo M.A.C. - Sisters für die passende Musik.
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Sicherheit im Straßenverkehr
Rat setzt sich für altersgerechte Spielflächen ein
82.10
Können sich die Martfelder Bürgerinnen und Bürger sicher durch den zunehmenden Verkehr bewegen? Sind unsere Spielplätze in einem guten Zustand und sind sie auch für Kinder attraktiv? Wie ist der Zustand unserer Wege und Straßen? Ist die Straßenbeleuchtung ausreichend und gleichzeitig energiesparend und ökologisch? Das ist die Themenbreite, mit der sich der Ausschuss Infrastruktur und Soziales des Rates Martfeld befasst hat, einer der beiden Ausschüsse des Rates Martfeld, die es bis vor kurzem gab.
Alles Themen, die uns sehr nahe in unserem täglichen Leben betreffen und die große Teile der Attraktivität und der Lebensqualität von Martfeld ausmachen. Diese Punkte sind daher wesentliche Bestandteile der Ratsarbeit, die wir in dieser Wahlperiode gestalten möchten.
Spielflächen
Noch in diesem Jahr möchten wir auf dem Spielplatz Alter Kamp die Spielqualität und die Attraktivität für die Kinder sowie die Aufenthaltsqualität für die begleitenden Angehörigen erhöhen. Auf der Grundlage der Ergebnisse einer Befragung von Martfelder Kindern in unserem Kindergarten und unserer Grundschule planen wir ein Trampolin, eine verbesserte Sitzmöglichkeit sowie ein weiteres Klettergerüst.
Zudem soll die Sicherheit der Spielgeräte kontinuierlich überprüft werden. Insgesamt möchten wir die Attraktivität aller Spielplätze erhöhen, Aufenthaltsflächen für Jugendliche entwickeln und neue Spielflächen schaffen. Dazu werden wir im Rat diskutieren, ob wir eine Beteiligung von Kindern, Jugendlichen, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen an dem Spielplatzkonzept umsetzen können.
Ziel ist es, interessantere und attraktivere Spielflächen zu erreichen. Wir hoffen auf eine große Beteiligung. Aktuell ist eine Kraft eingestellt worden, die regelmäß die Zustände der Spielflächen beobachtet. Ziel ist es, Gefahren für die Kinder auf den Flächen zu vermeiden. Sie soll ggf. Hinweise an die Verwaltung geben, wenn ein Spielgerät defekt ist oder Verunreinigungen entfernt werden müssen.
Verkehrsicherheit
Der zunehmende Straßenverkehr wirkt sich auch in Martfeld aus. Die Hauptstraßen sind sehr stark befahren. Insbesondere für Kinder und alte Menschen werden die Bedingungen gefährlicher. Als erste Maßnahme hat der Gemeinderat auf Vorschlag des Ausschusses entschieden, zwei transportable Smileys anzuschaffen, um auf die Geschwindigkeit der PKWs einzuwirken. Sie sind bereits angeschafft und an vielen Orten in unserer Gemeinde zu sehen.
Als zweite Maßnahme wurde durch den Rat beschlossen, die Überquerungen an den Kreuzungen Verdener Straße und Bremer Straße rot einzufärben. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für Passantinnen und Passanten bei der Querung zu erhöhen.
Aktuell planen wir das Beteiligungsverfahren zur Verkehrsberuhigung in den Straßen Heidstraße, In der Heide. Gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sollen auf der Grundlage eines festen Budgets verkehrsberuhigende Maßnahmen für die beiden Straßen entwickelt und umgesetzt werden. Auf der Basis der durch die Ratsfraktionen gestellten Anträge zur Verbesserung der Verkehrssituation und der Sicherheit gerade für Kinder und ältere Menschen werden wir ein Verkehrskonzept entwickeln. Hier wird es um die Entschärfung von Gefahrenstellen durch Ampeln, gesicherte Übergänge bis hin zu 30er-Zonen 14 gehen. Wir freuen uns , wenn sich viele Menschenin diesen Prozess einbringen.
Straßenbeleuchtung
Es ist gelungen, ein Konzept für eine Sanierung der öffentlichen Straßenbeleuchtung zu entwickeln. Der Rat hat dieses Konzept beschlossen. Dazu werden jährlich Gelder im Haushalt eingeplant. Damit können wir die Klimaneutralität bis 2045 erreichen und die gesamte Beleuchtung stromsparend saniert haben.
Lars Masemann, Burckhard Radtke, Verena Hruby, Rennig Söffker und Krimhild Wulf.
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Wie Wände wohnlich machen
Wandbild-Projkt in der Martfelder Grundschule
82.10
Tetyana Popovichenko (2.v.r.) und Schulleiterin Ines Akinyemi-Kohlmann
Die Künstlerin Tetyana Popovichenko nimmt auf dem Sofa in der guten Stube Platz. über ihrem Kopf hat eine Spinne ihr Netz gesponnen. Die Künstlerin sitzt direkt neben dem Kamin und Schulleiterin lnes Akinyemi-Kohlmann sowie den Ganztagskräften Britta Sandner und Karin Soller.
An den Kamin kuschelt sich ein Hund, auf die Standuhr hat sich lässig eine Katze gefläzt und schlummert selig. ln den Regalen stehen Bücher und Ordner. Und auch eine kleine Maus lugt hervor, wohl darauf bedacht, nicht von der schlafenden Katze entdeckt zu werden. Aus der Ferne betrachtet, sieht das Wandbild an der Wand im Ganztagsraum der Grundschule Martfeld fast echt aus. Aber auch nur fast: Die ukrainische Künstlerin Tetyana Popovichenko lebt in Martfeld, ist als Mitarbeiterin im Ganztag tätig und setzte auf Initiative ihrer Kollegin Britta Sandner im Sommer das besondere Kunstprojekt mit den Kindern in die Tat um. Für so etwas bin ich immer offen, erzählt Tetyana Popovichenko, die eine besondere Gabe dafür hat, gegenständlich zu malen. Sie zeichnete die Szenerie vor, die Kinder malten aus. Woche für Woche entwickelte sich das Bild immer weiter, wurde immer bunter. Mit dem Ergebnis ist sie sehr zufrieden:
Das ist gut geworden, die Kinder haben ihre Sache großartig gemacht, freut sich die Künstlerin. Sie wollten alle, lobt sie die hohe Motivation der Mädchen und Jungen. Der eine habe lieber filigraner arbeiten wollen, der andere große Flächen ausgefüllt - für jeden und jede gab es das Richtige zu tun. Stolz sind jetzt alle gemeinsam auf ihr Werk, das dem Raum eine heimelige Atmosphäre verleiht. Die Kinder sind ganz zufrieden, sagt Tetyana Popovichenko. Sie selbst ist es auch und signierte das Wandbild, als bleibende Erinnerung an ihr Wirken in Martfeld.
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Warum sich Weltoffenheit lohnt
Besuch aus La Bazoge war in Martfeld zu Gast
82.09
Es ist immer noch interessant, sagt Francis, der mit seiner Enkeltochter Lily nach Martfeld gekommen war. Zum siebten oder achten Mal sei er schon dabei. Warum? Weil die Unterkünfte nett sind und man an verschiedenen Orten ist†, erzählt das Mitglied des Komitees, das den Austausch zwischen Martfeld und La Bazoge organisiert. An diesem Samstagmorgen sitzt er an der langen Frühstückstafel der Familie Jensen. Die fällt diesmal besonders groß aus, weil ein paar der deutschen Gastgeber gerade andere familiäre Verpflichtungen haben. Also treffen sich acht Gäste aus La Bazoge bei Brötchen und Kaffee und erzählen, warum sie beim diesjährigen Besuch der Franzosen dabei sind. Alsjunger Handballer war ich schon in Schwarme, da war ich 20 Jahre alt, berichtet Yves schmunzelnd und erinnert sich
daran, wie er sich seinerzeit in ein deutsches Mädchen verliebte. Auch seine Frau Catherine kennt Deutschland gut: Ich habe als Jugendliche schon einen Austausch mit Weyhe mitgemacht erzählt die Lehrerin. Auch dabei stand mit Volleyball und Tennis der Sport im Vordergrund. Das ist bei der Gruppe aus La Bazoge, die bis Samstagabend in Martfeld weilte, ganz ähnlich: Sie hat immer junge Menschen aus unterschiedlichen Gemeinschaften im Gepäck. Mal sind es Fuß- oder Handballer, diesmal sind ein paar Jugendliche aus der Theatergruppe mit von der Partie.
Dazu gehören auch fast alle der vierjungen Frauen am Tisch, die zwischen dreizehn und 16 Jahre alt sind. lch möchte andere Leute und Deutschland kennenlernen, sagt Leonore, die mit ihrer Cousine Agathe unterwegs ist. Die ist nicht zum ersten Mal in Deutschland: lch war schon einmal auf Schloss Neuschwanstein. Die Unterkunft in Gastfamilien ist etwas, das den Aufenthalt für Jerome so besonders macht. Es ist schon ein Unterschied, ob man gemeinsam an einem Tisch sitzt oder in einem Hotel wohnt. Zusammen mit seiner Tochter Lauriane ist er gerne Mitglied der Gruppe, die seit dem vergangenen Mittwoch in Martfeld zu Gast war. Gemeinsam mit ihren deutschen Gastgebern sahen sie sich in der großen Gruppe die Fehsenfeldsche Mühle und Pastors Hus an, unternahmen einen Ausflug nach Bremen, spielten Boule und grillten zusammen. Allesamt Aktivitäten, die nicht nur Spaß machen, sondern auf ein Ziel einzahlen: Wir wollen die deutsch-französische Freundschaft erhalten und unsere Kulturen vermischen, sind sich Catherine und Yves einig. Mein Großvater war damals entsetzt, als er hörte, dass wir Deutsche aufnehmen, sagt Catherine. ln ihrer Familie lebten schon häufig deutsche und spanische Austauschpartner, ihre Tochter hat sogar drei Jahre in Deutschland studiert. Weltoffenheit ist für sie normal. Wir müssen unsere Kulturen vereinen und uns gegenseitig helfen, findet auch Jerome. Dass er und seine Landsleute am Nachmittag beim Boulespiel gewinnen würden, sei für ihn schon eine ausgemachte Sache, verriet er augenzwinkernd. Mit Catherine und Yves ist schon verabredet, dass wir nächsten Mal zu viert nach La Bazoge fahren, erzählt Britta Jensen. Als sie mit ihrem ältesten Sohn Thore den Austausch mitmachte, wusste sie bis zur Ankunft nicht, wo sie wohnen würden. Sie kamen bei Catherine und Yves unter und verabredeten deren Gegenbesuch in Martfeld.
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Klassentreffen nach 50 Jahren
Drei Ehemalige reisten aus der Ferne an
82.04
Es ist noch gar nicht lange her, da fand das Klassentreffen des Geburtsjahrgangs 1957/1958 im Gasthaus Zur Post Milano in Schwarme statt. 50 Jahre nach der Schulentlassung am 15. März 1973 und 59 Jahre nach der Ersteinschulung am 8. April 1964 hatte Ewald Sch&aml;ding das Treffen auf die Beine gestellt. Mit dabei waren 23 ehemalige Schülerinnen und Schüler und ihr einstiger Lehrer Dieter Zander. Nach ihren Grundschuljahren an der GHS Schwarme wechselten die Schülerinnen und Schüler 1971 zur GHS Martfeld. Denn es gab seinerzeit in Schwarme nur Unterricht bis zur achten Klasse, für den Rest der Schulzeit mussten die Schülerinnen und Schüler die GHS Martfeld besuchen. Die weiteste Entfernung zum Klassentreffen hatten Ilse Krebs aus München, Heidrun Fähnders aus Rheinmünster und Elke Klatt aus Berlin.
Hintere Reihe von links:
Hartmut Levecke, Heidrun Fähnders (Buschmann), Reinhold Albrecht, Bärbel Dey (Schumacher - GHS Martfeld), Elke Tecklenborg, Hans-Gerd Bodendieck (GHS Martfeld), Dieter Zander (Lehrer GHS Martfeld), Elisabeth MeÃsloh (Meyer - GHS Martfeld), Ewald Schäding, Rolf Bröer (GHS Martfeld), Fritz Bremer (GHS Martfeld), Rainer Köster (GHS Martfeld), Heiner Meyer (GHS Martfeld)
Mittlere Reihe von links: Anneliese Dietrich (Schütte), Waltraud Balkhausen (Strege) ,Anke Kraczewski (Köster), Anke Selent (Bremer - GHS Martfeld), Anne Cordes (Köster - GHS Martfeld), Elke Klatt (Häfker), Bernd Burow, Albrecht Apmann.
Vordere Reihe von links:
Marlis Kohlwey (Oppat), Inge Henkel (Mehlhop - GHS Martfeld) und Ilse Krebs (Till).
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12. Martfelder Literaturtage
Wenn Erwachsene mal wieder zuhören dürfen
82.06
lm Jahr 2010 wurden die Martfelder Literaturtage ins Leben gerufen. Seitdem sind sie zu einer festen Größe im Kulturleben der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen geworden. Lesebegeisterte und Literaturliebhaber aus Martfeld und umzu haben - abgesehen von der Corona-Pause - in jedem Jahr für eine interessierte Öffentlichkeit gelesen.
Alle Lesungen fanden und finden am ersten Wochenende im November in öffentlichen oder privaten Räumen statt und sind stets kostenfrei. Auch in diesem Jahr - 2. bis 5. November -freuen sich alle Beteiligten über viele interessierte Zuhörer bei ihren Lesungen. Es gibt wie immer ein breit gefächertes Programm für jede und jeden sollte etwas Passendes dabei sein! Nicht immer weiß oder ahnt man, was einen erwartet. Das ist gut so, denn Literatur soll auch überraschen, erstaunen, vielleicht verblüffen, in jedem Fall anregen zu eigenen Gedanken, zu weiterer Lektüre. Lassen Sie sich einladen zu einem gemütlichem Lese- bzw. Hörvergnügen:
Heinrich Gräpel und Monica Frosch, Donnerstag, 19 Uhr, Haus der Kirchengemeinde Monica Frosch liest: Sibylle Lewitscharoff - Blumenberg. Groß, gelb, gelassen: Mit berückender Selbstverständlichkeit liegt eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer des angesehenen Philosophen Blumenberg. Die Glieder bequem ausgestreckt, die Augen ruhig auf den Hausherrn gerichtet.
Heinrich Gräpel liest: Wilhelm Busch einmal ganz anders. Eine weniger bekannte Geschichte des Autors. Vortrag mit Leinwand.
Barbara Hache, Freitag, 17 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Barbara Hache liest: Mariana Leky - Kummer aller Art. Humorvolle, kluge, feine und absurde literarische Kolumnen.
Liebeskummer, Schlaflosigkeit, Angst, Traurigkeit schwere Themen, denen die bekannte Autorin mit ihrer feinen Sprache Leichtigkeit gibt und ihnen so den Schrecken nimmt.
Lukas Langst&aml;dtler, Freitag, 19 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Lukas Langstädtler liest einzelne Passagen aus seinem ersten Buch: Au Backe, mein Kind bekommt Zähne. Ein Rat- und Vertrauensgeber zur Zahngesundheit von Kindern zwischen Null und 16 Lebensjahren. Fragen zum Thema sind erwünscht.
Lothar Klerings, Sonnabend, 15 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Lothar Klerings liest: Mark Twain - Unterwegs mit den Arglosen. Unzensierte Erstübersetzung der Urfassung. lm Sommer 1867 begleitete Mark Twain eine Gruppe amerikanischer Pilger auf einer Vergnügungsreise ins Heilige Land. Ein kauziger, komischer und ziemlich respektloser Reisebericht.
Barbara Hache und Axel Hillmann, Sonnabend 19 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Barbara Hache und Axel Hillmann lesen: Jean-Paul Sartre - Bei geschlossenen Türen. Sartres erfolgreichstes Stück über eine Notgemeinschaft dreier Menschen, die nach dem Tod mit ihrer Lebensschuld konfrontiert werden - ein Akt, vier Personen. Szenische Lesung mit Unterstützung von Puppen aus dem Fundus von Puppenschwester Barbara.
Axel Hillmann, Sonntag 11 Uhr, Fehsenfeldsche Mühle
Axel Hillmann liest: T. C. Boyle - Die unglückliche Mutter von Aquiles Maldonado. Diese und noch eine Kurzgeschichte aus der Sammlung Good Home. Stories des groà en US-amerikanischen Erzählers. Wer Boyle liest, kommt weit herum, lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen, wird stets mit überraschenden, ja grotesken Wendungen konfrontiert.
Heidi Kasper, Sonntag, 16 Uhr, Dörpshus Martfeld Heidi Kasper liest: Ein Märchen aus schrecklichen Zeiten - von einer Zeitzeugin neu erzählt. Das Potpourri aus eigenen und entliehenen Texten deckt auf, was wirklich hinter einem bekannten Märchen steckt. Nur für Erwachsene.
Rennig Söffker, Sonntag, 19 Uhr, Hof Homfeld (Söffker), Kleinenborstel 53
Rennig Söffker liest: Gedichte von Christian Morgenstern. Obwohl auch Verfasser ernster Gedichte, wurde Morgenstern vor allem bekannt für seine humoristischen Werke, seinen liebenswürdigen und scharfsinnigen Sprachwitz. Aber auch für diese galt: Spiel- und Ernst
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Heimatscheune macht Programm
Theater feiert am 23. Oktober seine Eröffnung
82.04
Der Countdown läuft: Am 21. Oktober feiern wir unsere offizielle Eröffnung, sagt Silke Bollhorst, während sie mitten auf dem fertigen Estrich
in der Scheune steht, die sich langsam aber sicher in ein Theater verwandelt. Die Wände sind gedämmt, die Leitungen ragen aus Decken und Wänden. Der Innenausbau kann in Kürze starten. Wir liegen voll im Zeitplan, freut sich die künstlerische Leiterin der Heimatscheune - Bühne, Kunst und Anners Wat! der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft De Plattsnackers.
Sie kann bereits in einen gut gefüllten Spielplan blicken. Wichtig ist, dass die Bühne und die Technik fertig sind, danach haben wir noch einen kleinen Puffer für letzte Arbeiten eingeplant, sagt sie. Denn am 29. Oktober von 15 bis 17 Uhr öffnet sich das neue Theater in Martfelder bei einem Tag der offenen Tür, um allen Interessierten einen Blick vor und hinter die Kulissen zu spendieren. Da gibt es dann auch schon einen ersten Act, verspricht Silke Bollhorst, die einen abwechslungsreichen Spielplan zusammengestellt hat. Dabei will sie nicht nur die Bühne in dem 120 Personen fassenden Saal bespielen (lassen), sondern auch das Foyer. Es nur als Foyer zu nutzen, wäre zu schade. Am 29. Oktober von 19 bis 20 Uhr tritt hier die Sängerin Katrin Redepennig mit einem Musikprogramm auf. Das soll den
Startschuss für Foyer-Konzerte für einen kleinen Eintritt markieren.
Die Theatermacher Andre Habekost und Silke Bollhorst setzen bei all ihrem Tun auf eine gute Gemeinschaft mit den Aktiven des Födervereins Kirstein's Hoff und dem Restaurant LiCa. Wir wollen alle zusammen arbeiten, sagt Silke Bollhorst. Die erste richtige Premiere findet am 4. November in der Heimatscheune statt.
Dann tritt die Martfelder Theatergruppe hier um 19.30 Uhr mit ihrem neuen Stück Modenschau in'n Ossenstall auf. Weitere Termine sind für den 5. November um 11 Uhr mit Früstück sowie für den 10. und 11. November jeweils um 20 Uhr geplant. Damit endet die jahrelange Abstinenz der Martfelder Theaterspieler, die nach der Schließung des Gasthauses Soller keinen neuen Auftrittsort gefunden hatten. Sie proben bereits fleißig für ihre Premiere in der Heimatscheune und wollen im Anschluß an die Aufführung am 10. November zur Party laden. Am 18. November tritt dann Hermes Schmid, bekannt aus dem Weyher Theater, um 20 Uhr mit seinem Solo-Programm auf. Ich bin mir sicher, dass das gut ankommen wird, sagt Silke Bollhorst.
Am 24. November spielt die Klezmer-Band Cladatje auf, am 26. November um 15 Uhr kommt Friedrich der Zauberer. Am 2. Dezember ist Matthias Stührwoldt um 20 Uhr in der
Heimatscheune zu Gast, am 9. Dezember um 20 Uhr Nagelritz. Für die Jüngsten gibt es in der Vorweihnachtszeit am 3. Dezember das Bienentheater Potztausend, am 17. Dezember das Impro-Theater Aus der Luft.
Karten für alle Veranstaltungen sind in Kürze über Nordwestticket erhältlich. Die Tickets können aber auch schon per E-Mail an info@heimatscheune-martfeld.de bestellt werden. Für Schulen bietet die Heimatscheune in der Vorweihnachtszeit vier Aufführungen von Das Sams an. Da spiele ich selbst das Sams, erzählt Silke Bollhorst, die sich freut, dass die Kreissparkasse Syke und der Landschaftsverband Weser-Hunte die Aufführungen fördern. So kostet der Eintrittspreis pro Kind nur elf Euro. Was sie außerdem sehr begrüßt: lm kommenden Jahr spielt die Theatergruppe des TSV Süstedt ab 24. Februar 2024 einen Teil ihrer Aufführungen in der Heimatscheune. Auch wenn der Plan sich stetig füllt: Wer Wünsche oder Ideen hat, kann gerne auf uns zukommen, sagt Silke Bollhorst. Für Gruppen und Akteure, die einen Aufführungsort suchen, ist das Theater immer offen. Lokalmatadoren wie Erwing Rau und die Martfeld Blues Band werden in der Heimatscheune ebenfalls zu sehen sein.
Alle (potenziellen) Gäste bittet Silke Bollhorst, sich zu trauen herzukommen und keine Berührungsängste zu haben - die Heimatscheune soll schließlich ein Theater für Jung und Alt wer den. Wir wissen noch nicht, was genau die Leute wollen. Deswegen haben wir ein buntes Programm vorbereitet und ich habe viele Künstlerinnen und Künstler akquiriert, die ich persönlich kenne, sagt Silke Bollhorst.
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